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Urs Hofmann
Versicherungs-Experte seit 2012
Unter Teuerung versteht man die allgemeine Preissteigerung von Gütern und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft. In der Schweiz wird sie vor allem anhand des Landesindexes der Konsumentenpreise (LIK) gemessen, der monatlich vom Bundesamt für Statistik erhoben wird. Eine anhaltende Teuerung reduziert die Kaufkraft der Haushalte und beeinflusst Gesundheitskosten, Versicherungsprämien sowie staatliche Sozialleistungen wie AHV oder IV.
Urs Hofmann
Versicherungs-Experte seit 2012
Teuerung misst allgemeine Preisveränderungen im Alltag
Schweiz verwendet LIK als offizielle Messgrösse
Steigende Preise reduzieren reale Kaufkraft dauerhaft
Gesundheitskosten reagieren besonders sensibel auf Teuerung
AHV/IV passen Renten regelmässig an Teuerung an
Versicherer kalkulieren Prämien anhand langfristiger Preisentwicklungen
Löhne und Sozialleistungen müssen Teuerung ausgleichen
Die offizielle Teuerungsrate ergibt sich aus dem Vergleich des LIK mit dem Vorjahresmonat. Der LIK berücksichtigt, wie viel ein statistisch repräsentativer Warenkorb kostet, der typische Ausgaben privater Haushalte abbildet: Lebensmittel, Wohnen, Transport, Gesundheit, Unterhaltung und weitere Kategorien.
Berechnung:
Teuerung (%) = (LIK aktuell – LIK Vorjahr) ÷ LIK Vorjahr × 100
Steigt der Index beispielsweise von 105 auf 107 Punkte, beträgt die Teuerung (107–105) ÷ 105 × 100 = 1,9 %.
Besonders relevant ist, dass die Teuerung nicht alle Güter gleichermassen betrifft. In der Schweiz sind die Gesundheitskosten überproportional gestiegen, was Auswirkungen auf die Prämien der Krankenversicherung hat. Diese Prämien basieren auf erwarteten Leistungskosten für das kommende Jahr – steigen Preise oder Behandlungen, steigen auch die Prämien.
Die Gesundheitsbranche ist stark von Teuerung betroffen, da medizinische Leistungen personalintensiv sind und medizinische Geräte, Medikamente und Infrastruktur kontinuierlich teurer werden. Höhere Löhne im Pflegebereich, steigende Medikamentenpreise oder neue Technologien erhöhen die Gesamtkosten.
Versicherungen müssen diese Kosten in ihren Prämien abbilden. Die obligatorische Krankenversicherung (OKP nach KVG) finanziert sich ausschliesslich über Prämien, weshalb Teuerung sich oft mit Verzögerung, aber deutlich sichtbar niederschlägt. Ein Anstieg der Gesundheitskosten von z. B. 4 % bedeutet, dass Versicherer in der Regel ihre Prämien ebenfalls erhöhen müssen, um die Leistungen weiterhin finanzieren zu können.
Eine AHV-Rente wird regelmässig an die Teuerung und die Lohnentwicklung angepasst. AHV bedeutet Alters- und Hinterlassenenversicherung und gehört zur ersten Säule. Angenommen, eine Person erhält eine monatliche AHV-Rente von CHF 2’000. Bei einer Teuerungsanpassung von 2,5 % ergibt sich:
CHF 2’000 × 0,025 = CHF 50 Erhöhung.
Die neue Rente beträgt somit CHF 2’050 pro Monat. Diese Anpassung soll sicherstellen, dass Rentnerinnen und Rentner trotz steigender Preise ihre Kaufkraft behalten. Ohne diesen Mechanismus würde die reale Leistung der AHV jährlich sinken.
Eine Familie zahlt für drei Personen aktuell CHF 1’200 pro Monat an OKP-Prämien. Steigen die erwarteten Gesundheitskosten um 8 %, muss die Versicherung ihre Prämien entsprechend anpassen.
Berechnung: CHF 1’200 × 1,08 = CHF 1’296.
Die monatliche Mehrbelastung beträgt somit CHF 96. Hochgerechnet aufs Jahr zahlt die Familie zusätzlich 96 × 12 = CHF 1’152. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie empfindlich Versicherungsprämien auf medizinische Preissteigerungen reagieren und wie direkt Teuerung die Haushaltsbudgets beeinflusst.
Versicherungen sind stark von Teuerung abhängig, da sie Leistungen oft erst Monate oder Jahre nach Vertragsabschluss erbringen. Steigen Preise zwischen Vertragsabschluss und Leistungsfall, müssen Versicherer Rückstellungen und Tarife entsprechend anpassen.
Bei Krankenversicherern geschieht dies jährlich über neue Prämien.
Bei Lebensversicherungen oder langfristigen Verträgen (z. B. Rentenversicherungen) entstehen grössere Herausforderungen: Sie müssen langfristige Versprechen abgeben, obwohl zukünftige Preise unbekannt sind.
Teuerungsprognosen basieren auf makroökonomischen Daten, erwarteten Lohnentwicklungen, Rohstoffpreisen und Entwicklungen im Gesundheitssektor. Eine Fehleinschätzung führt zu finanziellen Verlusten oder zu deutlichen Prämienanpassungen.
Die Teuerung wirkt sich auf nahezu alle Lebensbereiche aus. Eine Steigerung von nur 2–3 % pro Jahr führt langfristig zu erheblichen Verlusten an Kaufkraft. Ein Beispiel:
Ein Haushalt hat jährliche Ausgaben von CHF 60’000. Steigen die Preise um 3 %, erhöhen sich die Gesamtausgaben auf CHF 61’800. Dieser zusätzliche Bedarf von CHF 1’800 muss durch Einkommenserhöhungen oder Einsparungen kompensiert werden.
Besonders betroffen sind Krankenversicherungsprämien, Mietkosten und Energiepreise. Da die Prämien einkommensunabhängig sind, belasten sie Haushalte mit tieferem Einkommen überproportional stark. Deshalb werden in der Schweiz jedes Jahr Milliarden für Prämienverbilligungen eingesetzt, um soziale Härten zu vermeiden.
nhaltende Teuerung stellt die Schweiz vor komplexe Herausforderungen. Gesundheitskosten, Löhne, Renten und Versicherungsprämien müssen im Gleichgewicht gehalten werden. Steigt die Teuerung zu stark, verlieren Menschen Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität und geraten finanziell unter Druck.
Für den Staat bedeutet Teuerung eine Anpassung von Sozialleistungen wie AHV, IV (Invalidenversicherung) oder EO (Erwerbsersatzordnung). Höhere Sozialausgaben belasten die öffentlichen Haushalte, gleichzeitig müssen Steuern und Abgaben stabil gehalten werden.
Die Politik versucht, Teuerung durch Massnahmen wie Medikamentenpreisregulierungen, Kostendämpfungspakete im Gesundheitswesen oder steigende Produktivitätsanreize zu begrenzen. Dennoch bleibt Teuerung ein dynamisches Phänomen, das sich laufend verändert.
Teuerung ist ein zentrales wirtschaftliches Konzept, das direkten Einfluss auf Haushaltsbudgets, Versicherungsprämien, Sozialleistungen und die Finanzplanung der Bevölkerung hat. Besonders im Gesundheitsbereich zeigt sich, wie empfindlich das System auf Preissteigerungen reagiert. Wer versteht, wie Teuerung gemessen wird und wie Berechnungen funktionieren, kann finanzielle Entscheidungen besser einschätzen und Entwicklungen realistisch beurteilen. In der Schweiz bleibt die Teuerung ein entscheidender Faktor für das Gleichgewicht zwischen Wirtschaft, Sozialstaat und Gesundheitswesen.
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"Ich hatte nach Vertragsabschluss noch eine Nachfrage, die ebenfalls ausführlich beantwortet wurde. Hier nimmt man Kundenservice noch ernst und wird nicht nach Vertragsabschluss links liegen gelassen. DANKE"
Anonym
24.04.2024"Sehr freundliche Beratung, die sich genug Zeit genommen hat um mir die Versicherung zu erklären und zu verstehen was ich wirklich brauche. Absolut empfehlenswert!"
Reto F.
24.04.2024"Hallo, das Suchen nach einer guten Altersvorsorge hat mich lange beschäftigt - dank euch fühle ich mich jetzt aber endlich gut abgesichert!"
Anonym
24.04.2024"Ich hatte nach Vertragsabschluss noch eine Nachfrage, die ebenfalls ausführlich beantwortet wurde. Hier nimmt man Kundenservice noch ernst und wird nicht nach Vertragsabschluss links liegen gelassen. DANKE"
Anonym
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