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Urs Hofmann
Versicherungs-Experte seit 2012
Die Gesundheitsversicherung umfasst in der Schweiz alle Versicherungsmodelle, die der finanziellen Absicherung im Krankheitsfall dienen. Zentral ist die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) nach KVG, welche grundlegende medizinische Leistungen deckt. Ergänzend dazu existieren freiwillige Zusatzversicherungen nach VVG, die erweiterten Komfort oder zusätzliche Behandlungen ermöglichen. Zusammen schaffen sie ein System, das sowohl Solidarität als auch individuelle Wahlfreiheit sicherstellt.
Urs Hofmann
Versicherungs-Experte seit 2012
OKP deckt notwendige medizinische Behandlungen umfassend ab
Prämien variieren kantonal und nach Franchisehöhe deutlich
Zusatzversicherungen erweitern Leistungen wie freie Arztwahl oder Komfort
Eigenkosten entstehen durch Franchise und gesetzlich definierten Selbstbehalt
Versicherungsmodelle beeinflussen Prämienhöhe und Arztzugang
Gesundheitsversicherung schützt vor hohen finanziellen Risiken
Leistungen folgen klaren gesetzlichen Vorgaben und medizinischen Kriterien
Das Schweizer System basiert auf zwei Pfeilern: der obligatorischen Grundversicherung (OKP) und den freiwilligen Zusatzversicherungen. Die OKP deckt medizinisch notwendige Leistungen wie Arztbesuche, Spitalbehandlungen in der allgemeinen Abteilung, Medikamente gemäss Spezialitätenliste sowie diagnostische Massnahmen. Die Prämien sind einkommensunabhängig und variieren je nach Wohnkanton, Versicherungsmodell und Franchisehöhe.
Die Berechnung der Kostenbeteiligung erfolgt in drei Schritten:
Ein 52-jähriger Patient leidet an einer chronischen Herzinsuffizienz. Die jährlichen Behandlungskosten betragen CHF 12’000 (Medikamente CHF 6’000, Kontrollen CHF 3’000, Diagnostik CHF 3’000). Mit einer Franchise von CHF 300 zahlt der Patient diese CHF 300 selbst.
Von den restlichen CHF 11’700 trägt er 10 % Selbstbehalt → CHF 1’170. Da jedoch maximal CHF 700 Selbstbehalt pro Jahr zulässig sind, zahlt er insgesamt CHF 300 + 700 = CHF 1’000. Die Krankenkasse übernimmt CHF 11’000.
Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, wie stark die OKP Menschen mit chronischen Erkrankungen entlastet und wie die gesetzliche Deckelung des Selbstbehalts wirkt.
Eine 34-jährige Frau benötigt aufgrund einer schweren Infektion einen zweiwöchigen Spitalaufenthalt. Die Kosten in der allgemeinen Abteilung (OKP) betragen CHF 19’000, während die halbprivate Abteilung Gesamtspitalkosten von CHF 27’000 verursacht. Ihre Zusatzversicherung deckt 80 % der Mehrkosten.
Berechnung der Mehrkosten: CHF 27’000 – CHF 19’000 = CHF 8’000. Übernahme durch Zusatzversicherung: 80 % von CHF 8’000 = CHF 6’400. Der Eigenanteil beträgt CHF 1’600 plus die reguläre Franchise und Selbstbehalt aus der OKP.
Dieses Beispiel zeigt, wie Zusatzversicherungen zusätzlichen Komfort ermöglichen, gleichzeitig aber klare Berechnungsmodelle und Selbstkosten verbleiben.
In der OKP stehen verschiedene Modelle zur Wahl: Standardmodell, Hausarztmodell, HMO-Modell, Telmed-Modell. Versicherte, die bereit sind, den ersten medizinischen Kontakt zu steuern, zahlen meist deutlich geringere Prämien.
Ein Hausarztmodell verpflichtet Versicherte, bei medizinischen Problemen zuerst den definierten Hausarzt zu konsultieren. Ein HMO-Modell basiert auf einer Gruppenpraxis, die Behandlung und Koordination übernimmt. Telmed-Modelle erfordern eine telefonische Erstberatung.
Die Berechnung der Prämien hängt vom jeweiligen Modell und vom Versicherungsrisiko ab. Versicherer kalkulieren, wie häufig und welche Leistungen Versicherten eines bestimmten Modells typischerweise beanspruchen. Dadurch entstehen Einsparungen, die über niedrigere Prämien weitergegeben werden.
Die Gesundheitsversicherung ist ein tragender Bestandteil der sozialen Sicherheit in der Schweiz. Sie stellt sicher, dass niemand aufgrund einer Erkrankung finanzielle Not erleidet und grundlegende medizinische Versorgung für alle erreichbar bleibt. Dieses System basiert auf Solidarität: Gesunde finanzieren mit ihren Prämien auch Erkrankte, Junge finanzierten ältere Menschen und Geringverdienende werden durch Prämienverbilligungen der Kantone unterstützt.
Gleichzeitig zwingt die Versicherung das Gesundheitssystem zu Transparenz und Qualitätsstandards. Tarife wie TARMED oder die Spitalfinanzierung mittels Fallpauschalen (SwissDRG) werden laufend angepasst, um Kosten gerecht zu verteilen und medizinische Qualität zu fördern. Die Gesundheitsversicherung übernimmt somit eine doppelte Rolle: Schutz für Einzelne und zentrale Steuerungseinheit für das gesamte Versorgungssystem.
Die Prämien der OKP basieren auf den erwarteten Kosten des kommenden Jahres. Versicherer analysieren Leistungsdaten, demografische Veränderungen, Medikamentenpreise und Spitalausgaben. Steigen die Kosten überproportional, müssen Prämien angepasst werden.
Beispiel: Steigen die durchschnittlichen Leistungskosten pro Versicherten von CHF 3’400 auf CHF 3’700 (+ CHF 300), müssen Versicherer diesen Betrag über höhere Prämien refinanzieren. Die Prämie ergibt sich aus den erwarteten Gesamtausgaben minus Reserven, geteilt durch die Anzahl Versicherte.
Weil die Schweiz im internationalen Vergleich hohe Gesundheitskosten aufweist, werden Prämien stetig diskutiert. Massnahmen zur Kostendämpfung, wie Preisregulierung von Medikamenten oder Förderung integrierter Versorgung, wirken sich direkt auf die Berechnungsgrundlagen aus.
Die Gesundheitsversicherung ist ein zentrales Element der Schweizer Grundversorgung und schützt Millionen Menschen vor hohen medizinischen Kosten. Das System aus Grund- und Zusatzversicherung schafft Stabilität, sichert Qualität und ermöglicht individuelle Wahlfreiheit. Wer die Mechanismen hinter Franchise, Selbstbehalt, Versicherungsmodellen und Leistungsberechnung versteht, kann informierte Entscheidungen treffen und unnötige Kostenfallen vermeiden. Die Gesundheitsversicherung bleibt damit ein unverzichtbarer Pfeiler des sozialen Schutzes und der medizinischen Versorgung.
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"Ich hatte nach Vertragsabschluss noch eine Nachfrage, die ebenfalls ausführlich beantwortet wurde. Hier nimmt man Kundenservice noch ernst und wird nicht nach Vertragsabschluss links liegen gelassen. DANKE"
Anonym
24.04.2024"Sehr freundliche Beratung, die sich genug Zeit genommen hat um mir die Versicherung zu erklären und zu verstehen was ich wirklich brauche. Absolut empfehlenswert!"
Reto F.
24.04.2024"Hallo, das Suchen nach einer guten Altersvorsorge hat mich lange beschäftigt - dank euch fühle ich mich jetzt aber endlich gut abgesichert!"
Anonym
24.04.2024"Ich hatte nach Vertragsabschluss noch eine Nachfrage, die ebenfalls ausführlich beantwortet wurde. Hier nimmt man Kundenservice noch ernst und wird nicht nach Vertragsabschluss links liegen gelassen. DANKE"
Anonym
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