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DSG-KONFORM
Urs Hofmann
Versicherungs-Experte seit 2012
Gesundheitsfragen sind Angaben zum persönlichen Gesundheitszustand, die Versicherungen in der Schweiz vor dem Abschluss bestimmter Policen einholen. Sie betreffen oft frühere Erkrankungen, Operationen, Medikamente oder Risikoverhalten. Besonders bei Zusatzversicherungen nach VVG (Versicherungsvertragsgesetz) sind Gesundheitsfragen entscheidend, da sie über Annahme, Ablehnung oder Risikozuschläge bestimmen. Ihre korrekte Beantwortung ist zwingend und rechtlich bindend.
Urs Hofmann
Versicherungs-Experte seit 2012
Grundlage für Risikobeurteilung bei Zusatzversicherungen
Müssen vollständig und wahrheitsgemäss beantwortet werden
Beeinflussen Prämien, Ausschlüsse und Annahmeentscheid
Häufig notwendig bei Zahn-, Spital- oder Alternativversicherungen
Falschangaben können Versicherungsschutz gefährden
Gesundheitsdaten unterliegen strengen Datenschutzregeln
Versicherer benötigen sie für faire Risikobewertung
Gesundheitsfragen spielen eine zentrale Rolle im System der Zusatzversicherungen. Da das KVG(Krankenversicherungsgesetz) keine Risikoprüfung zulässt und jede Person aufnehmen muss, erfolgt die Risikoselektion bei freiwilligen Zusatzversicherungen nach VVG. Versicherer benötigen genaue Angaben, um das Risiko einer versicherten Person einzuschätzen und Prämien entsprechend zu kalkulieren.
Ohne Gesundheitsfragen würden Versicherte mit hohen Risiken bewusst nur dann Zusatzversicherungen abschliessen, wenn sie Leistungen benötigen. Dies würde die Kollektivprämien erheblich verteuern. Gesundheitsfragen dienen deshalb dem Schutz der gesamten Versichertengemeinschaft.
Die Bedeutung zeigt sich insbesondere bei Dentalversicherungen, Spitalzusatzversicherungen (Privat, Halbprivat) und Alternativversicherungen. Gerade dort führen bestehende Vorerkrankungen zu hohen Kosten, weshalb eine faire und transparente Risikobeurteilung unerlässlich ist. Werden Fragen nicht korrekt beantwortet, kann der Versicherer den Vertrag später anfechten oder Leistungen verweigern.
Gesundheitsfragen decken mehrere Bereiche ab:
Die Risikobewertung funktioniert nach einem mathematischen Grundprinzip: Versicherer schätzen die erwarteten Kosten einer Person anhand vergangener Krankheitsverläufe und statistischer Vergleichsgruppen.
Ein Beispiel:
Wenn ein durchschnittlicher Versicherter einer Tarifgruppe jährliche Kosten von CHF 300 verursacht, eine Person mit Erkrankung X jedoch statistisch CHF 450, ergibt sich ein Risikozuschlag von (450 − 300) / 300 = 0.50 = 50 %.
Daraus entsteht ein Zuschlag auf die ursprüngliche Prämie. Liegt die ursprüngliche Monatsprämie bei CHF 40, ergibt sich:
40 × 1.50 = CHF 60 pro Monat.
Diese Berechnungspraxis erklärt, warum Versicherer präzise Gesundheitsinformationen benötigen.
Ein 38-jähriger Mann möchte eine halbprivate Spitalversicherung abschliessen. In den Gesundheitsfragen gibt er korrekt an, dass er vor fünf Jahren eine Bandscheibenoperation hatte. Die Versicherung stuft dies als erhöhtes Risiko ein.
Die Risikoberechnung funktioniert wie folgt: Laut Statistik verursachen Personen mit vergleichbarer Vorgeschichte etwa CHF 300 höhere durchschnittliche Jahreskosten. Die Grundprämie beträgt CHF 70 pro Monat. Ein Zuschlag von CHF 300 pro Jahr entspricht CHF 25 pro Monat. Die neue Prämie beträgt somit: 70 + 25 = CHF 95 pro Monat.
Alternativ bietet der Versicherer einen Vorbehalt an: Die Police wird ohne Zuschlag angenommen, jedoch werden zukünftige Rückenbehandlungen ausgeschlossen. Der Kunde entscheidet sich für den Vorbehalt, da er günstiger ist. Dieses Beispiel zeigt, wie Gesundheitsfragen zu individuellen Versicherungsprofilen führen.
Eine 45-jährige Frau beantragt eine Dentalversicherung. Sie beantwortet die Gesundheitsfragen ehrlich und gibt an, seit zwei Jahren wegen Parodontitis in Behandlung zu sein. Der Versicherer stuft dies als hohes Kostenrisiko ein, da Parodontitis häufig zu wiederkehrenden Behandlungen, Zahnverlust und späteren Prothesen führt.
Die erwarteten Behandlungskosten liegen laut versicherungsinterner Statistik bei CHF 1500–2500 pro Jahr. Selbst ein hoher Risikozuschlag würde die Prämienkalkulation sprengen, da die maximal versicherten Leistungen oft bei CHF 2000–3000 pro Jahr liegen. Die Versicherung lehnt den Antrag daher ab.
Dieses Beispiel zeigt, dass Gesundheitsfragen nicht nur zu Zuschlägen, sondern auch zu vollständigen Ablehnungen führen können – ein häufig missverstandener, aber zentraler Bestandteil des Systems.
Gesundheitsfragen unterliegen dem VVG sowie dem Datenschutzgesetz. Versicherte sind verpflichtet, alle Fragen vollständig, wahrheitsgemäss und ohne Auslassungen zu beantworten.
Der Versicherer darf nur solche Fragen stellen, die für die Risikobeurteilung relevant sind. Zusätzlich gilt:
Ein Verstoss – z. B. bewusst verschwiegene Diagnosen – ermöglicht dem Versicherer, vom Vertrag zurückzutreten oder Leistungen zu verweigern. Dieser Rücktritt kann sogar rückwirkend erfolgen.
Versicherer arbeiten nach dem Prinzip des Risikoausgleichs innerhalb eines Kollektivs. Das bedeutet: Viele zahlen Prämien, wenige benötigen Leistungen.
Wenn Personen mit hohem Risiko in grosser Zahl ohne Risikoprüfung aufgenommen würden, müssten die Prämien des gesamten Kollektivs massiv steigen.
Versicherungsmathematisch entsteht sonst folgende Situation:
Dies würde eine sogenannte Negativselektion verursachen, welche das Versicherungssystem destabilisiert.
Gesundheitsfragen sind ein unverzichtbares Instrument für die faire und finanzierbare Gestaltung von Zusatzversicherungen in der Schweiz. Sie ermöglichen präzise Risikobeurteilungen, schützen das Kollektiv vor überhöhten Kosten und sorgen gleichzeitig für individuell zugeschnittene Lösungen. Die Praxisbeispiele zeigen, wie Versicherte durch korrekte Angaben Klarheit über Prämien, Vorbehalte oder Annahmeentscheide erhalten. Wer Gesundheitsfragen sorgfältig, ehrlich und vollständig ausfüllt, schafft die Grundlage für einen stabilen und rechtlich sicheren Versicherungsschutz.
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"Ich hatte nach Vertragsabschluss noch eine Nachfrage, die ebenfalls ausführlich beantwortet wurde. Hier nimmt man Kundenservice noch ernst und wird nicht nach Vertragsabschluss links liegen gelassen. DANKE"
Anonym
24.04.2024"Sehr freundliche Beratung, die sich genug Zeit genommen hat um mir die Versicherung zu erklären und zu verstehen was ich wirklich brauche. Absolut empfehlenswert!"
Reto F.
24.04.2024"Hallo, das Suchen nach einer guten Altersvorsorge hat mich lange beschäftigt - dank euch fühle ich mich jetzt aber endlich gut abgesichert!"
Anonym
24.04.2024"Ich hatte nach Vertragsabschluss noch eine Nachfrage, die ebenfalls ausführlich beantwortet wurde. Hier nimmt man Kundenservice noch ernst und wird nicht nach Vertragsabschluss links liegen gelassen. DANKE"
Anonym
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